24
Apr
2006

wissensdurst

endlich wieder uni: endlich wieder was zu tun, oder besser: „schoen, endlich wieder was zu tun zu haben“.

trotzdem: 14:00 uhr und ich sitze leicht verschwitzt im heissen wg-zimmer [und jetzt ganz sicher nicht so wie genau SIE denken: die abartig riesigen fenster meiner behausung scheinen permant richtung sonne zu schauen] und versuche mich von den reisestrapazen, die an dieser stelle gar nicht erwaehnt werden sollen, zu erholen. alsogut, sagen wir […]

an dieser stelle: 80 [in worten: achtzig] kilo an gepaeck folgen mir mehr oder weniger [weil: 40 von den kilos sind lebendig und werden von mir an der leine hinterher gezogen].

also: nach drei stunden anreise mit zug, untergrundbahn, den eigenen wildledertretern und einer leichten und kaum merklichen vorfreude auf hoersaal und damit unmittelbar zusammenhaengender stillung eines nicht abzustreitenden wissensdurstes, verspuere ich dennoch zusaetzlich ein gefuehl von sagen wir zuhause-bleiben-und-sich-um-anderes-uni-zeugs-kuemmern-wollen“: vorlesungen besuchen ist ja eh so total un-sinnvoll, ich merk mir ja eh nix und zudem […]

uargh: das obligatorische teufelchen und das dazugehoerige engelchen streiten lange auf meinen von der anreise ramponierten schultern, bis ich schliesslich den mir-aehnlich-sehenden-kerl-in-rot nicht mehr darauf halten kann und dieser laut schreiend zu boden faellt. von dort aus bin ich schliesslich nicht mehr imstande seine sicherlich guten argumente zu hoeren. nochmals kurz nachgedacht und nicht ohne eine damit unmittelbar zusammenhaengende stillung eines gewissen durstes nach wasser, begebe ich mich letztlich doch auf den weg zur universitaet.

der montag: der hat es sowieso an sich, einer der gemuetlicheren tage in meinem studenplan zu sein, was soviel heissen soll wie: eine vorlesung um 15:15 uhr und dann ist eh schon wieder „feierabend“ [sprich: bis morgen sind ebenfalls keine dramatischen schreibarbeiten, gehirnverrenkungen oder sonstige im studienalltag stoerenden einzelheiten abzuarbeiten].

angekommen: nach getaner [schwarz-]fahrt und anschliessender, schlecht situierter sitzplatzeinnahme [der rest der studentenischen kollegInnen scheint nix zu tun zu haben und verteilt sich derweilen auf jedwedes gruen auf dem gesamten uni-areal] lausche ich nun M. und dessen ausgedehnt-gewoehnungsbeduerftigen vortragsstil: komplexe thematik in verbindung mit langen, sich staendig korrigierenden satzteilen was mir ein mitschreiben unmoeglich macht. meinem hirn gefaellts dennoch, und ich bleibe.

ploetzlich: ein knall auf der linken schulter und der amuesante, nun leicht bandagierte herr in rot taucht wieder auf. er fluestert mir ins ohr: „zuhause waer’ es doch am schoensten!“ […]






gewidmet: meiner schoensten blume, one!

21
Apr
2006

aufwiedersehen / everyday good

ich geh' jetzt hinaus,
die hunde winseln schon,
zwanzig grad,
ewig schade um die zeit,
so schoen warm,
ich bekaempfe den zombie in mir,
ich sollte mich wie der sommer fuehlen,
gefuehle in mir,
bin unterschwellig ueberwaeltigt,
schnell die flasche ausgetrunken,
auf streifzug in den park,
so heiss,
ich geh' jetz hinaus,
die hunde winseln (wiegesagt),
16:14 uhr

17:19 uhr
ich muss nochmals hinaus

der 900.000-quadratmeter-park ist heute stark bevoelkert. ballspielende kinder und die unangeleinte W. versucht gleich nachdem sie ihr geschaeft verrichtet hat kindern und spielwerk hinterherzujagen, nur ein gewagter peinlich aussehender hechtsprung aus meinen nur-noch-halb-vorhandenenen-rauhleder-sneakers in richtung halsband laesst die situation glimplich ausgehen.

ambitionierte-steigerungslaeufe-ausfuehrende-jogger lassen mich alsbald querfeldein im park herumschlurfen (der sonntags stattfindende stadtmarathon laesst die anzahl der laeufer heute gegen 'soweit-das-auge-reicht' klettern). nun ja, der erfahrende hundebesitzer, der genau weiß, dass ihm seine freunde auf vier beinen nicht gehorchen werden wenn gefahr im verzug ist, wird sehr schnell zum freizeitsportler-hassenden einzelgaenger der sich nur allzu gern durch zeckenverseuchte waldstuecke kaempft um dem unvermeidlichen kampf "alles-zermalmendes-gebiss" VS. "sicher-sauteurer-nordic-walking-stock" so lange es geht aus dem wege zu gehen (wortwoertlich).

auch den C. der in diesen tagen zielsicher alles was nur irgendwie nach vierbeinig mit fell drauf und 'leicht anruechig' aussieht zu decken versucht, wird meinerseits geschickt um etwaige objekte der begierde herumgeschifft, was angesichts des guten wetters, des wochenendes und der vielen anderen gutmuetigen menschen, die ihren besten freunden freien lauf lassen wollen, als heute etwas verkomplizierte aufgabe erscheint.

nach gut halber distanz wirft mir dann auch noch die W. ein 'stocki' vor die bereits mueden fuesse, das in etwa so aussieht wie sich der geneigte tolkien-leser vor der jackson'schen verfilmung des 'herrn der ringe' den fuss eines ents vorgestellt haben muss. das ding wiegt in etwa zwei kilo und wird von den rest des 'spaziergangs' (ein wahrlich erstaunlicher wortwitz) froehlich vor mir hergeworfen - nicht ohne dabei die W. beinahe dreimal zu erschlagen (ohne meinerseitige absicht).

oh, wie schoen kann so ein ferientag in der sonne sein: voellig verschwitzt, eingepfercht in einen park, umgeben von wahnsinnigen, die nichtsahnend zu gefahrenquellen mutieren, sobald sie sich auf einen zubewegen (koennen). ich bring die viecher jetzt nachhause, fuelle ihren napf und geh' dann nochmal raus - alleine!

ich muss nochmals hinaus (wiegesagt),
17:59 uhr

20
Apr
2006

zur sinnfrage:



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just, radiohead
directed by jamie thraves
filmed in a flat near the Liverpool st. station in london, england.

19
Apr
2006

substrat fuer neues

wir haben einen baum gepflanzt,

tatsaechlich, an einem minus-10-prozent-tag haben wir einen baum gepflanzt. der baum ist nicht sehr hoch und auch nicht sehr schick, aber es ist unser baum und wir haben ihn ausgesucht, ihn richtung ausgang gebracht, ihn ueber das kassa-bieps-dingsda ziehen lassen, den angegeben preis minus der vereinbarten zehn prozent bezahlt, ihn nach haus gebracht, ihn in den garten geschleift, ein erdloch gegraben, ihn eingepflanzt, ihn letztendlich eingegraben, die peripherie ringsum verschoenert, ergaenzt und ihn schliesslich so richtig gut eingegossen:

wir haben einen baum gepflanzt,

so einen kirschbaum hald, selbstbestaeubend ist er, was gut ist, da kein anderer kirschbaum weit und breit zu stehen scheint.

wir haben einen baum gepflanzt,

so richtig in die erde hald, zuvor hat sich der baum in einem kleinen, haesslichen plastiktopf befunden, jetzt ist er endlich wieder eins mit echter erde. die erde die mir anfangs fremd wirkt beim ausgraben. so nass und kalt und es erinnert mich dann doch so an ein grab das ausgehoben wird, aber das legt sich nach einer minute und ich beginne die erde ganz anders zu sehen:
das kleine loch als ein loch im blauen planeten; die erde als das was einmal war; die erde erinnert mich ploetzlich daran, dass nichts jemals von hier verschwindet, das nichts stirbt - sich nur veraendert: zum substrat fuer neues.
die erde ist wunderbar: sie ist nass und kalt und fuehlt sich gut an - die handschuhe brauch' ich eine weile lang nicht mehr.

wir haben einen baum gepflanzt,

und er wird wachsen, wird niemals in ruhe verharren: des windes und des wachsens wegens. selbst wenn winter ist und kein lueftchen wehen sollte, so ruht er dennoch nicht. wir brauchen nur lang genug hinzusehen, hinzuhoeren, hinzuatmen, hinzufuehlen und hinzutasten: auch wenn es im wald so urspruenglich ruhig zu sein scheint, so ist der wald doch nie in ruhe, vielmehr fliesst und regt sich dort alles zu jeder zeit - der entwurzelte mensch hat verlernt hinzuhoeren auf den ohrenbetaeubenden, schrillen laerm des waldes.

wir haben also einen baum gepflanzt

und jetzt streckt er seine fuehler in die erde. wir haben ihn an seinen neuen platz gezwungen - wehren wollte er sich nicht. doch sein platz ist richtig, egal wo er steht: er steht in der welt. jetzt fuehlt er sie wieder, jetzt kann er sich daran vollsaugen und kraft schoepfen, sich geduldig richtung sonne strecken. die zeit die er hat, haben wir scheinbar nicht (umdenken?).

wir haben einen baum gepflanzt

und wie der baum sollten wir werden - der baum spuert was auf ihn zukommt, dennoch wehrt er sich nicht - der baum sieht was geschrieben steht, der baum spuert jede regung, spuert die unruhe die ihn umgibt und dennoch schreit er nicht - der baum ist uns vorraus, wann gehen wir zurueck zu ihm?
greyscale?
<br />
face?
<br />
bot?

soulfood vs. panikattacken

the space that's in between insane and insecure

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